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FACETTEN MEINES LEBENS – Werke von Heidrun Beitze

Kuratorin der Ausstellung: Angelika Stoesser
Ausstellung in der IFAGE: vom 4. Juli bis 15. Oktober 2024

In einem Interview mit der Kuratorin Angelika Stoesser äußert sich die Kunstschaffende Heidrun Beitze zu ihren Werken:

KUNSTSCHAFFENDE – DÜRFEN WIR MEHR ERFAHREN?
Diese Frage ist absolut berechtigt, denn ich gestalte mit Leidenschaft Bildwerke und forme Skulpturen in vielfältigen Materialien. Einen kleinen Teil dieses Schaffens zeigt diese Ausstellung. Doch eine weitere Facette meines Lebens stellt die Poesie dar. Am Ende eines Ateliertages schreibe ich meine Gedanken in poetischer Form nieder. Kunst und Poesie werden so miteinander verbunden.

WAS BEDEUTEN IHNEN FARBEN UND FORMEN?
Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich in meinem Inneren Farben und Formen. Es ist wie eine Zwiesprache der äußeren Erlebnisse mit meiner Innenwelt, ein Akt der Vereinigung von Gefühlen mit Farben. Formen geben meinen Werken einen konkreten Inhalt, eine Sichtbarkeit, Farben haben Symbolcharakter. Die Erlebnisse werden oft zu surrealen Bildern in der für mich eigenen Malweise. Richtungsweisend für die Weiterentwicklung meiner Skulpturen war die Berührungslosigkeit in der Coronapandemie. Es war Berühren in berührungslosen Zeiten.

PORTRÄT – SELBSTPORTRÄT – WAS GESCHIEHT DA IN IHNEN?
Meine Selbstporträts sind wie ein Tagebuch meines Lebens, sie sind zutiefst persönlich als auch den Betrachtern zugänglich. Sie sind nicht bewusst geplant, sondern entstehen aus der emotionalen Stimmung. Der Kohlestift ist dabei wie ein alter Vertrauter, skizziert mühelos mein Porträt auf die Leinwand. Vergangenheit Gegenwart und Zukunft sind aufgehoben. Die Porträts drücken aus wie ich mich innerlich fühle: Meist noch sehr jung mit roten Haaren, aber es gibt auch Zeiten, in denen ich mich in einer Krise befinde. Dann werden aus den roten Haaren graue, der Griff zur Zigarette macht den Frust sichtbar, schonungslos! Für mich tut sich die Frage auf: Wer bin ich?

SIND IHRE WERKE AUCH ZEITDOKUMENTE?
In jedem Fall! Die aktuelle weltweite Kriegslage stelle ich in einigen Bildwerken dar. Dabei gehen meine Gedanken an die Bombenangriffe im 2. Weltkrieg zurück, den Beginn meines bewegten Lebens. In dem Bild: Grüne Hoffnung Zukunft, rücke ich die globale Umweltgefährdung in den Focus und gebe der Jugend und meiner Generation eine kritische und zugleich hoffnungsvolle Stimme. Weiter Bildwerke befassen sich mit dem Thema Demenz und zeigen möglich Wege ihren Schrecken zu mildern.

WIE SIND SIE MIT DIESEM BESONDEREN AUSSTELLUNGSORT VERBUNDEN?
Vor nunmehr 50 Jahren hatte ich einen Filmvertrag mit der IFAGE-FILM an diesem Ort für eine 10- teilige Filmreihe: Leben mit Chemie – Chemie im Leben. Außerdem fanden im Tonstudio der IFAGE die Sprachaufnahmen für das 70-zig teilige ZDF- Studienprogramm Chemie statt. Noch heute ist auf YouTube zu sehen wie ich Experimente vor der Kamera präsentiere. In diesem Tonstudio sendet heute Radio-Rheinwelle. Dort war ich auf Sendung mit meinem malerisch- poetischen Tagebuch: Eine Liebe in Zeiten der Demenz. Überglücklich bin ich über die Chance hier in der IFAGE im Atelier meine Kunst zu schaffen.

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